Plünderung des Ceres-Heiligtums von Henna

In dem Auszug des Vortrags des Cicero gegen Verres geht es darum, dass Cicero die Taten des Verres aufzählt und sie durch rhetorische Figuren,rhetorische Fragen usw. drastischer erscheinen lässt

Verres ließ laut dieser Anklage 2 Statuen entfernen, die als Göttinnen beschrieben worden sind. Cicero greift Verres an und konfrontiert ihn und die Richter (eher die Richter) mit seinen Taten. Dabei holt Cicero weit aus und bezieht sich nicht nur auf die Gegenwart in seiner Argumentierung ,warum Verres Tat "eine große Sünde" ist, sondern auf die Vergangenheit und somit auf Sagen.

Cicero geht soweit, dass er sogar sagt, dass die Menschen dort eher an dem Fehlen der Statuen leiden, als an Verres Untaten auf der Insel.

 

Cicero allerdings wählt sehr geschickte Worte und holt so weit aus, dass es sich das Entfernen 2er Statuen wirklich nach einem Staatsverbrechen anhört. Dies wirkt auch genauso auf die Richter und auf die Zuhörer bzw. Leser.

Dabei wählt Cicero geschickt rhetorische Figuren und baut in manchen teilen in seiner Syntax Regelmäßigkeiten auf, sodass die Anklage nochmals heftiger erscheint.

Cicero geht hier als erstes auf die Richter ein. Er sagt ihnen zwar dass seine Begründung der Straftat (warum es eine so große Sünde ist) sehr weit ausgeholt ist, allerdings lässt er das eher im Hintergrund stehen und spielt hier die Gefühle in den Vordergrund, sodass die Richter aufmerksamer werden. Dies erreicht er mit dem schlichten Satz

" Wenn ich weiter aushole und die Geschichte des Kultes aufrollen will, verzeiht !"

Cicero geht dabei sehr klug vor, die Richter von sich zu überzeugen ,und dadurch dass Verres die Statuen der Göttin Ceres und das Standbild der Victoria, die für die übrige Welt damals (laut Cicero) unantastbar waren ,abtransportiern ließ, erweckt Cicero mit seiner Formulierung und seinem vorherigen Ausholungen entsetzen bei den Richtern. Denn die Götter waren damals für die Römer nicht nur unanstastbar sondern in gewisser Weise auch notwendig und heilig. Und besonders war es eine Sünde die Götter nicht zu respektieren. Das macht Cicero in diesem Anklageteil wieder sehr deutlich indem er nochmals auf Gefühle zurückgreift. Hier reicht es allerdings nicht seine eigenen Gefühle oder die Gefühle der Römer zu erwähnen sondern die der Einwohner, die das Verbrechen am meisten betrifft.

" Jene klagten nicht über die Steuern,

nicht über die Plünderungen ihrer Güter,

nicht über ungerechte Gerichtsverhandlungen,

nicht über die Akte schrankenloser Willkür des Angeklagten,

nicht über die Gewalt,

nicht über die Ehrenkränkungen,

durch die sie unterdrückt worden waren.

Hier lässt sich z.b. die rhetorische Figur Anapher finden.

Außerdem sind hier "unauffällig" weitere Punkte der Taten des Verres zu finden, auf die Cicero allerdings nicht weiter eingeht. Sie werden also als "wahr" von den Zuhörern wahrgenommen, obwohl sie nicht bestätigt sind.

Die krasseste Aussage die Cicero hier trifft ist die, in der er sagt, dass die Siculer denken, dass nach der Verletzung der Ceres alle Anpflanzungen und Früchte der Ceres in dieser Gengend zugrunde gehen.

Er sagt hiermit also, dass die Siculer davon überzeugt sind ,dass dies so passiern wird. So wird nochmals bestätigt was für eine Bedeutung Ceres für die Siculer hat, und welchen Status sie hier vertritt.