Bevölkerung und Herkunft Siziliens

  Inhaltsverzeichnis


- 1. Bevölkerung Siziliens heute

- 2. Bevölkerung Siziliens zur Römerzeit

    
 
 
Bevölkerung Siziliens heute

Sizilien hat eine Fläche von 25.709 km² und rund 5 Millionen Einwohner, womit es etwas dichter besiedelt ist als das durchschnittliche Italien. Es gibt eine Ungleichheit in der Verteilung der Bevölkerung, die fast nicht bewohnte inländische Zone, die offenbar zu den groß bevölkerten Küstenbereichen kontrastiert. Es gibt noch beträchtliche Migration von den Bergen und von den Hügeln, in denen die Wirtschaft überwiegend landwirtschaftlich orientiert ist (Schafzucht), zu den größeren Städten und von den industrialisierten Bereichen entlang der Küste, in der die Lebensumstände besser sind. Die am dichtesten bevölkerten Bereiche sind der Küstenriemen nahe Catania und Messina, um Palermo, Siracusa und das Hinterland von Agrigent und von Licata; die inländischen unterbevölkerten Bereiche schließen die Hochländer des sizilianischen Apennines, des Etna, des Erei, des Iblei und anderen hohen Bodens im Westen mit ein. Im Kontext der südlichen italienischen Dialekte wird Sizilianisch in einer Zahl von Dialekten (Messina, Catania-Siracusa, Südostsizilien, Nissa-Enna, Agrigent, Palermo und von Trapani) gesprochen.
Es gibt noch ein bedeutendes linguistisches enclaveat Piana degli Albanesi (Palermo), wo Albanisch gesprochen wird.

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Bevölkerung Siziliens zur Römerzeit
Der erste Landbesitz außerhalb Italiens und seine Umwandlung in eine Provinz war das Ergebnis des ersten Punischen Krieges. Vorher hatten sich die Karthager im Westen und die Griechen im Osten die Insel geteilt. Nach dem endgültigen Sieg der Römer 241 v. Chr. sahen sich die Karthager gezwungen, auf die sizilianischen Stützpunkte zu verzichten. Die Römer nahmen die Insel in Besitz, ließen dabei jedoch das Territorium Hierons II. im Ostteil der Insel bis zu dessen Tod im Jahr 215 v.Chr. unangetastet. Der Grieche hatte sich nach anfänglicher Gegnerschaft als treuer Bundesgenosse der Römer erwiesen. Mit der Eroberung der Städte Syracusae und Akragas wurden auf der Insel friedliche Verhältnisse hergestellt und für Rom wurde die lebenswichtige Versorgung mit sizilianischem Getreide gesichert. Erst danach wurde Sizilien auch wirklich als Provinz organisiert. Sirucusae/Syrakus wurde die neue Provinzhauptstadt.Die ältesten Bewohner Siziliens waren Sikaner, die von einwandernden Sikulern nach Westen gedrängt wurden. Seit der Mitte des 8.Jahrhunderts v.Chr. wanderten Griechen ein (griechische Gründungen u.a. Naxos, Messina, Catania, Syrakus, Gela, Agrigent). Sizilien wurde zum westlichen Mittelpunkt der griechischen Kultur. 440 wurde die Insel von den Wandalen, 493 von den Ostgoten in Besitz genommen, 535 von den Byzantinern und 827 von den Arabern erobert. 1061 eroberten die Normannen unter Roger I. Sizilien, das Teil des Königreichs Neapel wurde, mit dem die Insel 1194 an die Staufer kam. Diese schufen hier, v.a. durch Friedrich II., einen modernen Verwaltungsstaat. 1268 unterlagen sie Karl I. von Anjou, der 1282 nach der Sizilianischen Vesper die Insel an König Peter III. von Aragonien verlor. König AlfonsV. von Aragonien stellte 1442 durch die Eroberung Neapels das ursprüngliche Königreich wieder her. 1713 kam Sizilien an Savoyen, 1720 an die österreichischen Habsburger, 1735, wieder zusammen mit Neapel, an die spanischen Bourbonen. Als Unteritalien 1806 in französischer Hand war, konnte sich Ferdinand III. unter britischem Schutz auf Sizilien behaupten. 1815 wurden Neapel und Sizilien erneut vereinigt, seit 1816 unter dem Namen Königreich beider Sizilien. Bei den liberalen Revolutionen von 1820/21 und 1848/49 erstrebten die Sizilianer vergeblich eine staatsrechtliche Sonderstellung. 1860 stürzte Garibaldi durch seinen Freischarenzug nach Sizilien die Bourbonenherrschaft auf der Insel, die 1861 ein Teil des Königreichs Italien wurde. Seitdem besteht die Aufgabe, die wirtschaftliche, kulturelle und politische Rückständigkeit der Insel gegenüber dem Norden Italiens auszugleichen. 1893/94 kam es zu schweren Landarbeiterunruhen.

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Bearbeitet von Michael Walter und Kayhan Ogan, 9b.