Nach der
Wiedervereinigung Deutschlands wurde das besondere
Truppenstatut aufgehoben und die belgischen Soldaten
in ihre
Heimat zurückverlegt.
Die belgischen Streitkräfte verlassen
Deutschland
(La fin des forces belges en Allemagne),
30.12.2005 [pdf]
Mit ihnen verließen auch ihre Familienangehörigen
Porz. Die
Wohngebäude wurden verkauft, die belgischen Schulen
geschlossen und die Infrastruktur komplett
aufgegeben. Von 2500 Familien blieben nur 75
Familien im Raum Bensberg - Porz -
Troisdorf wohnen.
Die Brasseurkaserne im Norden von Porz diente nach
dem Abzug der Belgier als „Ausreisezentrum für
ausreisepflichtige Ausländer“, also als
Abschiebelager für unerwünschte Ausländer.
Die Stadt Köln plant,
das Gelände bis 2010 als Gewerbegebiet
auszuweisen.2)
KStA 9.4.2009 [pdf]
Die Kaserne "Camp Spich" wurde umgebaut und die
Kaserne
"Camp Altenrath" dem natürlichen Verfall überlassen.
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Fahrzeughallen
Altenrath
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Hier trifft man
den
Notarzt nicht mehr
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Unterkunft
Altenrath
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Cafeteria Camp
Spich1) |
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Hier funkt
keiner
mehr
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Panzerwaschanlage in
Altenrath
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Die Schranken
der Belgier
waren Unikate
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Dieser spanische
Reiter
wurde vergessen
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Die Wache der
Spicher
Kaserne liegt heute mitten
im Gewerbegebiet
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Die belgische
Kirche
gehört heute der
griechischen Gemeinde
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Einen Rückbau der baulichen Anlagen, die dem Militär
über fünf Jahrzehnte gedient haben, haben die
Belgier nicht
vorgenommen.
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Die Wahner Heide ist heute der Porzer Bevölkerung
nach mehr als 70 Jahren jederzeit zugänglich, wobei
einige Teile nicht nur wegen der
Munitionsreste der belgischen Streitkräfte nicht
betreten werden
dürfen. Hierzu hat uns Christoph Kämper per eMail am
29.7.2009 folgende Information gegeben: "In
der "Roten Zone" am Moltkeberg liegen aber meines
Wissens vor allem ältere Munitionsreste aus der
Schießplatzzeit. Die Blindgängerrate der ersten
Sprenggranaten soll bei 30% gelegen haben, außerdem
wurden hier die ersten Chemiewaffen während des
ersten Weltkriegs getestet. Die Reste sollen die
französischen Besatzungstruppen nach dem ersten
Weltkrieg zwar beseitigt haben, aber nicht nur ich
habe meinen Zweifel an deren Motivation, hier alles
zu beseitigen und tief genug zu buddeln. Der
Kampfmittelräumdienst hat das Gelände auch nur
inspiziert, über 10 Funde/m² angetroffen und dann
den Rückzug angetreten. Derzeit liege die größte
Gefahr bei der Munition aus der Zeit bis zum ersten
Weltkrieg, spätere Hinterlassenschaften warten noch.
Dies teilte vor einiger Zeit Dr. Michael Gechter,
Leiter der Außenstelle Overath des Amtes für
Bodendenkmalpflege, bei einer Führung vor einiger
Zeit mit."
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In Porz, Siegburg und Troisdorf erinnern
Gedenksteine an die
Belgier, die von 1951 - 2004 Mitbürger gewesen
waren.
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Gedenkstein in
Siegburg1) |
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Gedenkstein
in Troisdorf1) |
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Gedenkstein in
Porz (Humboldtstr.) |
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Gedenkstein mit
ehem. belg. Wohnblocks |
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Auf der
Internetpräsenz der ehemaligen Schülerinnen und
Schüler des Athénée Royal in Rösrath erfährt man
heute noch Eindrücke
über die Schulzeit in Deutschland und die Rückkehr
nach Belgien.3)
Quellen:
1)
Die Bilder sind der Internetpräsenz "Lost Sites" von
Christoph
Kämper entnommen. Wir danken Herrn Kämper für die
Überlassung der Nutzungsrechte. Alle nicht gesondert
gekennzeichneten Bilder über die belgischen
Streitkräfte
stammen von J. Hindrichs.
2) Das Bild ist dem Kölner
Stadt-Anzeiger, Nr. 84,
Donnerstag/Freitag, 9./10. April 2009, S. 33,
entnommen.
3)
Ehemaligenseite des Athénée Royal mit Dokumenten
über Zusammenleben und Abzug [pdf]
Weiterführende Literatur:
•
Bemowski, Monika, Camp Spich - damals und heute
Vom Truppenübungsplatz zum Industriepark Belgische
Allee. Hrsg. von Trowista, Troisdorfer Wirtschaftsförderung
und
Stadtmarketing GmbH
•
Dederichs, Matthias, Historie Camp Spich,
Geschichte der
belgischen Besatzung, 2007