Jüdische Wohnungen
 

Wohnungseinrichtung der Juden

 

Die Mesusa

Verschieden Arten der Mesusa

Die Wohnungseinrichtung der Juden ist wie bei allen anderen Menschen gleich. Der einzige Unterschied zwischen einer jüdischen Wohnung, bzw. einem Haus ist die Mesusa. Die Mesusa ist eine kleine Pergamentrolle, die an allen Eingängen der Wohnung bzw. des Hauses und an Toren sowie an allen Türrahmen, in Augenhöhe der Wohnung, bzw. des Hauses mit Ausnahme von Badezimmer, WC und Küche befestigt wird. Die Mesusa wird nur an Türrahmen befestigt, hinter denen man schläft, isst oder wohnt. Man kann auch in den Türrahmen eine Aushöhlung schneiden, um die Mesusa darin hinein zu legen. Die Mesusa wird beim Verlassen der Wohnung mit den Fingerspitzen berührt und danach werden die Fingerspitzen mit den Worten: ,,Gott schütze mich bei meinem Fortgehen und bei meinem Ankommen, jetzt und in Ewigkeit’’ geküsst. Die Juden tun dies, um Gott zu ehren und damit dieser das Haus während der Zeit des Wegbleibens schützt. In der Bibel wird außerdem gefordert, dass jeder Gläubige die Mesusa an seinem Türrahmen anzubringen hat. Der Inhalt jeder Mesusa enthält zum größten Teil Texte aus Deuteronomium 6, welches das 5. Buch Moses ist. Die Thoratexte vom Deuteronomium 6 werden von Hand auf das Pergament geschrieben. Das Beschreiben der Mesusa darf nur von einem erfahrenen Schreiber, einen so genannten ,,Sofer’’ durchgeführt werden. Beim Schreiben der Mesusa muss darauf geachtet werden, dass zum Schreiben nur eine Feder eines koscheren Tiers, wie z.B. einer Gans benutzt wird. Man darf ferner nur eine aus pflanzlichen Stoffen hergestellte Tinte benutzten. Des Weiteren darf nur Pergament von einem koscheren Tier, z.B. Lamm oder Ziege benutzt werden. Die Rückseite der Pergamentrolle ist mit dem Wort ,,shadai’’ beschriftet, was ,,Hüter der Tore Israels’’ bedeutet und als Schutz der Bewohner des Hauses gelten soll. Auch stehen die drei Wörter ,,kosu bemuchsas kosu’’ auf der Rückseite des Pergamentes. Diese Wörter bedeuten übersetzt: ,,Der Ewige, unser Gott, ist der Herr’’. Die Pergamentrolle wird in der Regel in einer speziellen Hülse aufbewahrt, die meist schön verziert ist. Dabei wird das Pergament nach innen eingerollt und in die Hülse gesteckt. Die Hülse besteht aus Metall, Holz, Silber oder Plastik. Bei den Hülsen muss darauf geachtet werden, dass durch eine Öffnung in der Hülse das Wort ’’Shadai’’ zu lesen ist.

 

Der Platz der Mesusa, in einer Aushöhlung des Türrahmens.  

Beim Verlassen der Wohnung bzw. des Hauses, wird die Mesusa mit den Fingerspitzen berührt.

 

In der kleinen Öffnung der Mesusa ist das Wort "Shadai" zu sehen.

         
 

Die Menora

 

 

 

Das Aussehen einer Menora.

Wie in jeder Synagoge, besitzen die meisten Haushalte der Juden eine ,,Menora’’. Die ,,Menora’’ ist ein siebenarmiger Leuchter. Dieser besteht aus einem mittleren Sockel der in einem Kelch mündet. An diesem Sockel zweigen sich von beiden Seiten jeweils drei Arme ab, die ebenfalls in einem Kelch münden. Die seitlichen Arme haben immer  jeweils eine bestimmte Länge, da die sechs Kelche der Arme auf einer Höhe zu dem mittleren Kelch sein müssen. Eine richtige ,,Menora’’ ist in einem Guss verarbeitet und sie besteht nicht aus mehreren Teilen. Die meisten Juden besitzen eine ,,Menora’’ zu Hause, da es eines der bekanntesten und edelsten Symbole der jüdischen Religion ist und z.B. an die Erschaffung der Welt in sieben Tagen durch Jahwe erinnert.

 

Text von André Makowski